Naturtipps von unseren Rangern

Ranger sorgen weltweit in Naturreservaten für den Schutz von Pflanzen und Tieren und werben für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur – so auch in der Heimat von RhönSprudel, im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Hier ist die vielfältige Arbeit der Ranger für den Erhalt der Schutzgebiete und den Naturschutz allgemein unerlässlich.

 

Als Mineralbrunnen im Biosphärenreservat Rhön liegt uns viel daran, die Besonderheiten dieses von der UNESCO geschützten Naturraums zu erhalten, zu schützen und gleichzeitig erlebbar zu machen. Daher haben wir uns bei unseren Biosphären-Rangern umgehört und ein paar Naturtipps und DIY-Projekte gesammelt, die jeder ganz einfach umsetzen und erleben kann. Und das vor der eigenen Haustür oder im eigenen Garten!

 

Wir wünschen viel Freude beim Nachbasteln, ausprobieren und entdecken!

Tipp für den Mai

Den Garten fledermausfreundlich gestalten

Ranger Sascha Heres:

"Fledermäuse gehören zu den bedrohtesten Säugetieren unserer Heimat. Oft leiden sie unter Wohnungsnot und Nahrungsmangel. Helfen Sie dabei dem entgegenzuwirken und gestalten Sie Ihren Garten fledermausfreundlich."

So kommt die Fledermaus in den Garten

Die Zwerg-, Wasser- und Breitflügelfledermaus, das Braune Langohr und der Große Abendsegler gehören zu den am häufigsten vorkommenden Fledermausarten in Deutschland. In den immer dichter besiedelten Gebieten fällt es ihnen jedoch nicht immer leicht, geeignete Wohnorte und ausreichend Nahrung zu finden.

Trotzdem können wir einige Arten auch in unseren Gärten beobachten. Voraussetzung hierfür sind nicht nur Unterschlupfmöglichkeiten in Baumhöhlen, Gemäuern und Dachböden oder in speziellen Fledermauskästen, sondern auch ein ausreichendes Nahrungsangebot. Alle hier vorkommenden Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten. Das bedeutet, je insektenfreundlicher ein Garten gestaltet ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Fledermäuse ihn als Jagdrevier nutzen. Zu den Gejagten gehören, neben vielen kleinen "Motten", vor allem Nachtfalter wie Gammaeule, Hausmutter, Winden- und Mittlerer Weinschwärmer. 

Gartengestaltung für Fledermäuse

Tipps für mehr Insektenvielfalt:

  • bei Pflanzen darauf achten heimische Wildarten auszuwählen
  • bunte Blumenwiese anlegen
  • Gartenteich, als Insektenparadies und Trinkgelegenheit für Fledermäuse
  • Begrünen Sie Pergolen, Mauerwände und Zäune mit Waldgeißblatt, Brombeeren, Efeu etc.
  • Besonders wertvolle Gehölze für Nachtschmetterlinge: Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Schneeball, Hasel, Holunder, Weiden, Pappeln und Birken.

Unterschlupf für Fledermäuse bieten:

  • Kleinstrukturen wie Totholzstapel oder Bäume mit natürlichen Höhlen schaffen
  • Spezielle Fledermauskästen anbringen
  • Dachböden und Schuppen für Fledermäuse zugänglich machen

Tipp für den März

Vogeltränke selber bauen

Ranger David Schmitt:

"Ausreichendes Wasseranagebot ist für Vögel sehr wichtig. Besonders an sonnigen Tagen, freuen sie sich über eine Wasserstelle, wo sie sich baden & putzen und vorallem ausreichend trinken können. Wer die Vögel dabei im eigenen Garten beobachten möchte, baut ein Vogelbad einfach selbst! "

Dieses Material wird benötigt:

  • Ein Terrakotta-Untersetzer oder eine alte Suppenschüssel (2,5 – 10 cm tief, möglichst flach und breit)
  • Ein Baumwoll- oder Juteseil (2 – 5 mm Durchmesser, Länge je nach Höhe der Aufhängung)
  • Einen Metall- oder Holzring
  • Einen rauen Stein
  • Wenn du magst: Holzperlen zur Deko

Und so geht's:

  1. Das Seil in 4 gleich lange Teile schneiden. Mittig falten und das gefaltete Ende durch den Ring stecken, die losen Enden durch die entstandene Schlinge stecken. Wer Perlen oder ähnliches einknüpfen möchte, kann das jetzt tun.
  2. Die offenen Schnur-Enden hängen nun runter. Erste Reihe Knoten bei ca. der Hälfte der Seile machen, immer 2 Seile auf gleicher Höhe miteinander verknoten. Es sind nun 4 Knoten entstanden.
  3. Nun die Seile nur etwa 8 cm (vom Gefäß abhängig) unter den bereits bestehenden Knoten verknoten. Diesmal werden jeweils die Seile verbunden, die vorher nicht verbunden waren. Ein Zick-Zack Muster entsteht.
  4. Gefäß in die Hängung legen: Schale anhalten und alle Seile so miteinander verknoten, dass der Topf gut sitzt.
  5. Einen rauen Stein in die Schale legen, damit Vögel schnell rauskommen.
  6. An einem Baum, Balkon etc. aufhängen. Wasser einfüllen, fertig. Nun den Vögeln beim Baden und Putzen zusehen. 
  7. Wem das zu viel Bastelei ist, der kann das Vogelbad natürlich auch einfach auf dem Boden platzieren. Wir empfehlen allerdings einen höherer Standort, da die Vögel so besser vor Angreifern (zb. Katzen) geschützt sind.

Tipp für den Januar

Baumschnitt für Anfänger

Ranger Jan Knittel:

"Grundsätzlich sollte man sich bewusst machen, welche Auswirkungen der Schnitt auf das Wachstum des Baumes im nächsten Jahr hat. Dann kann man den Schnitt richtig einsetzen."

Ziele des Obstbaumschnitt

  • ​​​​​die Obstqualität wird durch einen lichten, gut durchlüfteten Kronenbereich gefördert
  • ein stabiles Baum- und Kronengerüst wird durch eine konsequente Schnittpflege aufgebaut und erhalten
  • die ertragslose Jugendphase des Baumes wird auf die für den Aufbau eines stabilen Gerüsts notwendige Zeit beschränkt
  • die im Obstbau oft auftretenden Phasen mit Massenerträgen (Alternanz) werden abgemildert
  • die Baumgesundheit wird gefördert, indem regelmäßig und konsequent kranke und alte Pflanzenteile entfernt werden
  • im Kronenraum wird ein für die Fruchtentwicklung und die Baumgesundheit optimales Kleinklima begünstig

Der richtige Schnittzeitpunkt

Generell unterscheidet man bei den Schnittzeitpunkten den klassischen Winterschnitt und den Sommerschnitt. Unter den Winterschnitt fallen alle Maßnahmen, die in der Zeit zwischen November bis März durchgeführt werden. Müssen stärkere Astpartien entfernt werden, werden diese in der Regel in diese Jahreszeit gelegt. Haben sich nach dem Sommerschnitt kräftige Triebe entwickelt, leitet man diese beim Winterschnitt auf bereits vorhandenes Fruchtholz oder kürzt sie ein.

Der Sommerschnitt hingegen findet während der Vegetationsperiode statt, wenn die Bäume im Saft stehen und voll belaubt sind. Überflüssige, für den Kronenaufbau nicht mehr benötigte Triebe werden entfernt. Die Schnittmaßnahmen werden erst nach Triebabschluss, das heißt nicht vor Mitte August durchgeführt.